Die junge Niederkleenerin hatte sich als Ziel gesetzt den Heimvorteil zu nutzen und wollte eine Medaille gewinnen.

Bereits im 100 m Vorlauf steigerte sie, obwohl mit angezogener Handbremse gelaufen, ihre persönliche Bestleitung auf 11,60 Sekunden. Im Zwischenlauf traf Mayer dann auf die haushohe Favoritin über beide Kurzsprintstrecken, Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge. Hasse drückte gleich mächtig aufs Tempo und Mayer versuchte den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Dies gelang auch sehr gut.

Hasse überquerte die Ziellinie nach 11.21 Sekunden, während für Mayer die Uhr bei

11,41 Sekunden stehen blieb. Mit dieser Zeit verbesserte die LGLO Athletin die

Hessenrekorde der Jugend U20 und der Frauen U23.

Nachdem mit Gina Lückenkemper eine Medaillenkandidatin verletzungsbedingt aufs Finale verzichten musste, rückte für Lisa Mayer plötzlich eine Medaille in greifbare Nähe.

Im Finale jedoch hatte die Germanistikstudentin ein schweres Stück Arbeit zu

bewältigen um ihre Träume zu erfüllen. Hasse hatte erneut den besten Start.

Alexandra Burkhardt von der MTG Mannheim kam ähnlich gut aus den Blöcken und Lisa Mayer hetzte als Dritte hinter den beiden führenden her. Bis 20 m vor dem Ziel sah es nach Bronze aus, doch dann packte sie ihre kämpferischen Qualitäten noch einmal aus und brachte die Führenden noch stark in Bedrängnis. Es kam zu einem Fotofinish. Die Zielauswertung ergab dann 11,27 Sekunden für Haase, 11,31 Sekunden für Mayer und 11,32 Sekunden für Burghardt. Riesig war dann die Freude

bei Lisa Mayer und ihrem Anhang als nicht nur der Gewinn der Vizemeisterschaft bekannt wurde. Sie hatte mit ihren 11,31 Sekunden sogar den 25 Jahre alten Landesrekord bei den Frauen geknackt,

Am Sonntag folgte dann ihre Paradestrecke, die 200 m. Im Vorlauf jedoch merkte man, dass der Finkernagel-Schützling seine drei schweren Vorläufe vom Samstag

noch nicht so ganz verkraftet hatte.

Mit ihrem in 24,09 Sekunden gewonnenen Vorlauf hatte sie sich sicher für einen der beiden Finalläufe qualifiziert, jedoch war die Zeit nicht so stark, dass sie im direkten Vergleich auf die Favoritinnen traf.

Im ersten von zwei Zeitendläufen traf Lisa Mayer dann auf die Weitsprungsiegerin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz und Sina Mayer vom LAZ Zweibrücken als stärkste Konkurrentinnen. Lisa Mayer hatte einen guten Start und setzte die vor ihr laufende Mihambo gleich unter Druck, dies konnte zwar auf den ersten 100 m dagegenhalten, doch dann drehte die Niederkleenerin mächtig auf und enteilte den Verfolgerinnen. Auf den letzten 30 Metern wurden ihre Beine schwer. Im Ziel blieb die Uhr nach 23,49 Sekunden stehen, was erneut eine persönliche Bestzeit bedeutete.

Jetzt begann das Hoffen und Bangen wer im zweiten Lauf schneller sein würde.

Klar war, dass Rebekka Haase ihr zweites Gold holen würde. Sie überquerte die Ziellinie nach 23,26 Sekunden. Mit Anna-Lena Freese folgte eine weitere Mitfavoritin

und die Weitspringerin Lena Malkus vom SC Preußen Münster machte sich auch Hoffnung auf Edelmetall. Als dann die Zeiten bekannt wurden war grenzenloser Jubel im Langgönser Lager. Freese wurde 3. in 23,59 Sekunden und Malkus ging

Nach ihrer Nullnummer im Weitsprung auch hier als Vierte im 200 m Sprint ohne Medaille nach Hause.

Im gleichen Rennen belegte die für Frankfurt startende Pohl-Gönserin Julia Gerter

in 24,44 Sekunden den 8. Rang.IMG 4261 kleinDie Ebersgönserin Mona Althenn konnte sich nach ihren Vorleistungen aus dieser Saison zwar keine Hoffnungen auf eine Medaille machen, doch auch sie wollte im eigenen Stadion ihren angereisten Fans etwas bieten und zog sich als 6. mit ihrer Saisonbestleistung 15,64 Metern sehr gut aus der Affäre.

Nur für den Kugelstoßer Tobias Kretzschmar lief es nicht wie erhofft.

Der Drehstoßtechniker musste nach drei ungültigen Versuchen nach dem Vorkampf ausscheiden.