Am Samstag standen zunächst die 100 m auf dem Wettkampfprogramm.

In ihrem Vorlauf kam Mayer mäßig aus dem Startblock. Als sie dann aber ins Rollen kam konnte die Konkurrenz nichts mehr entgegensetzen. Die 11,67 Sekunden bei 1,7 m Gegenwind waren ganz in Ordnung.

In den Semifinalläufen traf der Finkernagel-Schützling, dann auf eine der Favoritinnen, Rebekka Haase vom LV Erzgebirge. Auch hier kam Mayer etwas schwer in den Tritt, konnte aber trotz starkem Gegenwind mit 11,40 Sekunden ihren Lauf gewinnen und damit die zweitschnellste Zeit anbieten.

Spannend wurde dann das Finale. Die haushohe Favoritin war die 60 m Hallenmeisterin, Tatjana Pinto vom LC Paderborn. Dahinter stellte sich dann aber die Frage wer holt Silber und Bronze. Mayer oder Haase?

Totenstille herrsche im mit 13000. Zuschauer besetzten Auestadion, als der Starter

das Kommando gab.

Als der Startschuss fiel, kam Lisa Mayer so gut wie noch nie aus den Blöcken, doch Pinto zog bald vorbei, Mayer hielt dagegen und behauptete ihre zweite Position bis ins Ziel.

Die Uhr blieb für Pinto bei 11,22 Sekunden stehen. Für Lisa Mayer wurde 11,34 Sekunden ermittelt und Rebekka Haase benötigte auf den Bronzerang 11,45 Sekunden. Diese Zeiten sind aber umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass der Wind den Sprinterinnen mit 2,1 m pro Sekunde entgegen blies.

Riesig war die Freude bei Lisa Mayer und ihrem Anhang über die zweite Deutsche Vizemeisterschaft, nach dem 2. Platz über 200 m bei den Hallentitelkämpfen.

 

 

Die 4 x 100 m Frauenstaffel der Langgönser Startgemeinschaft hatte sich auch für diese Titelkämpfe qualifiziert. Im Vorhinein beschloss man, dass man ihr Stärkste, Lisa Mayer nur bei den Einzelrennen einsetzen wollte, was sich dann auch als richtig herausstellte.

So war damit zurechnen, dass man den bis dahin in der Deutschen Rangliste gehaltenen 16. Platz würde nicht bestätigen können. Svenja Buß, Jennifer Maedicke,

Anna Schwarz und Louisa Kuhl hatten sich als Ziel gesetzt sicher durchzukommen und eine Zeit unter 50 Sekunden anzubieten. Dies Vorhaben gelang auch mit sehr ordentlichen 49,38 Sekunden, was Rang 25 unter 31 gemeldeten Teams ergab.

 

Am zweiten Wettkampftag musste sich Lisa Mayer noch der Konkurrenz über die halbe Stadionrunde (200m) stellen. Die Niederkleenerin hatte mit 23,04 Sekunden als Zweitbeste gemeldet und zählte zu den Medaillenkandidatinnen.

Im Vorlauf ließ sie es zunächst einmal locker angehen und sah was die Konkurrenz machte. Als es dann auf die Zielgerade ging zündete Mayer den Turbo und zog an der Konkurrenz vorbei um dann locker auslaufen zu können. Als die Uhr bei 23,05 Sekunden stehen blieb war klar, dass es im Finale noch schneller werden könnte.

Spannung herrschte dann als um 17:20 Uhr der Starter sein Kommando gab.

Lisa Mayer kam am besten aus den Blöcken und ließ die hinter ihr gestartete haushohe Favoritin Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) nicht an sich herankommen, Als auf der Zielgerade Mayer immer noch das Tempo bestimmte ging ein Raunen durchs weite Rund. Erst auf den letzten 20 m konnte Lückenkemper herankommen und schob sich auf der Ziellinie noch knapp vorbei.

Die Uhr zeigte für Lückenkemper 22,84 Sekunden an. Mayer lag dann ganze 3/100 Sekunden zurück und durfte sich über einen neue persönliche Bestleistung freuen.

Mit ihren 22,87 Sekunden blieb Lisa Mayer zum 5. Mal unter der geforderten Olympia-Norm von 23,20 Sekunden und verbesserte ihren gerade erst von 14 Tagen aufgestellten Hessenrekord um 17/100 Sekunden.

 

Am kommenden Mittwoch wird der DLV die Mannschaft bekannt gegeben, die von 6. bis 10. August bei den Europameisterschaften in Amsterdam Deutschland vertritt.

Bundestrainer Ronald Stein hat schon angekündigt, dass er Mayer für die 200 m und die 4 x 100 m Staffel vorschlagen wird.